MTV Braunschweig 34:32 HSV Hannover

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Braunschweig. So viel Gefühlsausbruch sei an dieser Stelle erlaubt: Absoluter Waaaaahhhhhnsiiiiiinnnnnn!!! 32:24-Sieg gegen den Tabellenachten HSV Hannover, bis auf den letzten Platz ausverkaufte VW-Halle, 3600 Zuschauer völlig aus dem Häuschen – unsere Drittliga-Männer spielten sich Freitagabend in der VW-Halle in einen wahren Rausch und sorgten für einen unvergesslichen Handball-Abend.

Diesen Abend möchte man sich einrahmen, an exponierter Stelle aufhängen und jeden einzelnen Tag daran vorbeigehen und sich erinnern. Es war ein Abend der Superlative! Handball-Fans kamen voll und ganz auf ihre Kosten. Diejenigen, die mit Handball bis dato nichts am Hut hatten, dürften nun zu wahrhaftigen Anhängern geworden sein und bei künftigen MTV-Heimspielen in die Alte Waage pilgern. Denjenigen, die für diese Partie keine Karte mehr ergattern konnten, gehört unser Mitgefühl. Und denjenigen, die gar nicht erst an diesem Spektakel teilnehmen wollten, ist auch nicht mehr zu helfen…
Das Experiment VW-Halle ist also vollends geglückt und schreit nach Wiederholung. Womöglich in einem Jahr, wir werden sehen. Erst einmal heißt es, diesen Gänsehaut-Abend zu genießen. Was Philipp Krause und Co. uns da für einen sportlichen Leckerbissen präsentierten, gehörte in die Kategorie Güteklasse A. Die Mannschaft spielte wie von einem anderen Stern, und die Stimmung auf den Rängen war galaktisch.
Der MTV war von der ersten bis zur letzten Minute präsent, es klappte quasi alles, und nicht einmal Milan Mazic – ruppiger wie bester Kreisläufer der Liga – hatte sonderlich viel zu melden. Dieses Spiel glich beinahe einer Demütigung, Hannover wurde auseinandergepflückt und hatte keine Möglichkeit, sich auch nur ansatzweise zu wehren. Wie sagte Trainer Volker Mudrow nach dem Sieg so schön: Die Kulisse war für diese junge Truppe kein Hemmnis, sondern Antrieb.
Tim Alex machte sein wohl bestes Spiel überhaupt, Lasse Giese ebenso, Ariel Panzer sorgte mit seinen irrsinnig starken Glanzparaden für regelmäßige „Panzer“-Gesänge, Leon Krka war mal wieder der Siebenmeter-Killer (drei an der Zahl!), Philipp Krause versorgte seine Mitspieler mit überragenden Zuspielen, Calle Seekamp war in der Abwehr Fels in der Brandung, die beiden Außen Jürgen Steinscherer und Vlatko Ranogajec glänzten ebenfalls und und und. Alle, wirklich alle Braunschweiger zeigten Handball-Kunst vom Feinsten und verdienten sich diesen Applaus, diese Schulterklopfer, diesen unvergesslichen Abend. Und, nicht zu vergessen, zwei Punkte, die so wichtig sind im Unterfangen Klassenerhalt.
Die Spielanalyse, die an dieser Stelle eigentlich stattfindet, muss ausnahmsweise ausfallen. Es reicht zu erwähnen, dass der MTV ganz schnell ganz hoch führte, der Erfolg zu keiner Zeit gefährdet war und die höchste Führung zwölf Tore betrug. Die Spieler waren nach dem Schlusspfiff, wen wundert’s, randvoll mit Glücksgefühlen. Und nicht nur dann: „Ich hatte von der ersten bis zur letzten Minute Gänsehaut“, sagte Kreisläufer Niklas Wolters. Wir freuen uns mit der Mannschaft, sie hat es sich sowas von verdient. Und schauen zu, dass wir nun einen guten Platz für den Rahmen finden, der uns immer wieder an diesen Abend erinnern wird…
iri

MTV: Ariel Panzer, Leon Krka, Felix Geier (1), Kamil Pedryc, Calle Seekamp (1), Jürgen Steinscherer (5), Vlatko Ranogajec (1), Tim Alex (7), Marko Karaula (3), Niklas Wolters (2), Philipp Krause (3), Klaas Nikolayzik (2), Lars Körner, Lasse Giese (5), Max Berthold (1), Fabian Donner (1)