Einfach nur genial – Sieg gegen Tabellenführer Altenholz

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Braunschweig. Einfach nur schön! Einfach zum Genießen! Die Mudrow-Jungs haben Ligaprimus TSV Altenholz nach großartiger Leistung mit 30:28 (18:14) niedergerungen und somit einem der Großen der dritten Liga ein Bein gestellt. Die nahezu ausverkaufte Sporthalle Alte Waage bebte, Zuschauer wie Spieler waren nach dem Schlusspfiff völlig aus dem Häuschen. Und das zurecht, denn dieser Sieg war absolut verdient.

Es gibt Mannschaften, die liegen einem; jene, gegen die man sportlich irgendwie immer gut aussieht, gegen die es einfach läuft. Der MTV gehört aus Altenholzer Sicht nicht dazu. Bereits in der vergangenen Saison musste der Nordklub eine herbe Schlappe in der Löwenstadt einstecken, vermasselte sich dadurch die Aufstiegschancen und muss erneut in der dritten Liga ran. Und nun das! Wieder eine Niederlage in Braunschweig. Zwar bleibt Altenholz vorerst an der Tabellenspitze, doch der eine oder andere Kontrahent kann, sollte am Wochenende gepunktet werden, am TSV vorbeiziehen.
Der hervorragende sechste Tabellenrang des MTV könnte am Wochenende ebenfalls kippen, aber egal. Vier Siege + drei Niederlagen = ein positives Punkte-Verhältnis! Das ist für eine Mannschaft, die von vielen als DER Abstiegskandidat prognostiziert worden war, aller Ehren wert. So kann es gern weitergehen.
Zum Spiel: Es begann wie erwartet, die favorisierten Gäste gingen mit einigen Toren in Führung. Der MTV leistete sich zu viele Fehlwürfe und technische Fehler, in der Abwehr wurde viel zu passiv agiert. Beim 3:7 in Minute 12 riss Coach Volker Mudrow dann der Geduldsfaden, er nahm ein Time-out und – um es mal deutlich zu formulieren – faltete seine Spieler verbal zusammen.
Diese Ansprache rüttelte wach. Bereits zehn Minuten später ging seine Mannschaft durch einen Treffer von Niklas Wolters erstmals in Führung (11:10). Zwar schafften die Gäste noch einmal den Ausgleich, doch nach der neuerlichen Führung durch Philipp Krause, der ein ganz starkes Spiel zeigte und ein Dutzend Tore beisteuerte, gab der MTV diese bis zum Pausenpfiff nicht mehr aus der Hand.
Die Halbzeit-Führung von 18:14 war aus Braunschweiger Sicht sehr ungewöhnlich. „Wenn wir in unseren Spielen zur Pause überhaupt mal vorn liegen, dann vielleicht mit einem Tor, mehr aber nicht“, meinte Kreisläufer Klaas Nikolayzik nach dem Schlusspfiff. Ungewöhnlich, aber irgendwie auch beruhigend. Doch wer glaubte, dass es nun entspannt weiterging, der irrte gewaltig. Selbst nach dem Fünf-Tore-Vorsprung in der 47. Minute (25:20) war der Erfolg längst nicht in trockenen Tüchern. „Uns war bis zum Schluss klar, dass es noch hätte kippen können“, sagte Volker Mudrow später. Starker TSV-Akteur Malte Voigt etwa traf zehn Mal und war bis zum Abpfiff brandgefährlich.
Doch es kippte nicht: Der MTV rettete seinen Vorsprung über die Zeit und durfte seinen vierten Saisonsieg bejubeln. Neben der großartigen Leistung Philipp Krauses war es vor allem Torhüter Leon Krka, der einen Sahnetag erwischt hatte. Er fischte immer wieder scheinbar unhaltbare Bälle heraus und dürfte den Kontrahenten damit zur Verzweiflung gebracht haben. Auch die Deckung mit Kamil Pedryc und Niklas Mühlenbruch – Letzterer kämpfte trotz starker Krämpfe gegen Ende unermüdlich weiter – war ein Schlüssel zum Erfolg.
Nun hat der MTV anderthalb Wochen Pause, bis es am 13. Oktober nach Magdeburg zur Bundesliga-Reserve des SC geht. Der Körner-Bus nimmt Fans sehr gern mit. Ansonsten steht das nächste Heimspiel am 20. Oktober gegen Oranienburg an. Schon mal vormerken! iri / Foto by Daniel Reinelt

MTV: Ariel Panzer, Leon Krka, Marko Karaula (2), Kamil Pedryc (1), Vlatko Ranogajec, Tim Alex (1), Niklas Mühlenbruch (1), Niklas Wolters (3), Philipp Krause (12), Klaas Nikolayzik (3), Lasse Giese (3), Max Berthold (4), Fabian Donner