Befreiungsschlag – und was für einer!

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Braunschweig. Welch ein Spiel, welch ein Fest! Und auch: Welch eine Erleichterung! Unsere Drittliga-Männer haben sich ihrer Negativserie entledigt und den Gästen des SV Anhalt Bernburg beim 31:18 (16:10) nicht den Hauch einer Chance gelassen. Der Sieg kommt vor dem Handball-Hit gegen den HSV Hannover in der VW-Halle gerade zur rechten Zeit.

31:18, in Worten: einunddreißigzuachtzehn. Das ist mal eine Hausnummer! Es ist ein Erfolg, der nicht nur wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg bringt – Braunschweig klettert wieder auf den zwölften Tabellenrang -, sondern einem wahren Befreiungsschlag gleicht. Nach sieben Niederlagen in Serie war dieser Sieg Balsam für die geschundene Seele. Für die Spieler, aber durchaus auch für die Fans.
Klar ist auch: Nach diesem überzeugenden Auftritt lässt es sich am 14.12 viel unverkrampfter in der VW-Halle auflaufen. Ein wenig Druck ist genommen, die Vorfreude unbekümmerter. Die Mannschaft weiß wieder, wie sich das Siegen anfühlt.
„Dieser Erfolg kommt kein Spiel zu früh“, sagt ein erleichterter wie glücklicher Niklas Wolters. Und Philipp Krause ergänzt: „Die Punkte haben wir uns absolut verdient. Wir waren in der Defensive stark, und auch in der Offensive konnten wir überzeugen.“
In der Tat war dieser Sieg zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Zwar ging Bernburg mit 1:0 und 2:1 in Front, doch das war es auch schon mit der Gästeführung. 7:3 (12. Minute), 10:5 (16.), 13:8 (24.) und schließlich 16:10 (30.) hieß es in Durchgang eins für die Braunschweiger. Gegen die auffallend ruppige Gangart der Ostermann-Schützlinge hielt der MTV gegen, ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und leistete sich keine Schwächephase.
In Durchgang zwei zeigte vor allem Ariel Panzer eine starke Leistung zwischen den Pfosten, Leon Krka war mal wieder der Siebenmeter-Killer, Calle Seekamp bis zu seiner Roten Karte (49.) der Fels in der Brandung respektive Defensive, Philipp Krause lenkte die gesamte Partie überlegen, die Außen Jürgen Steinscherer und Vlatko Ranogajec überwanden den Bernburg-Torwart zusammen elf Mal – es waren starke Einzelleistungen, aber das Erfolgsrezept war vor allem der überzeugende Auftritt im Verbund. Ein wiedererwachtes Wir-Gefühl war zu spüren.
„Bernburg war nicht schlecht, sondern wir waren so gut“, bilanzierte Co-Trainer Udo Falkenroth nach dem Schlusspfiff. In der Truppe stecke viel mehr Potenzial, als zuletzt abgerufen wurde. „Vor allem haben wir als geschlossene Mannschaft überzeugt.“ Auch abzulesen an den Toren, die dieses Mal auf viele Schultern verteilt waren.
Die Partie gegen den HSV Hannover kann also kommen. Spieler wie Trainer sind voller Vorfreude auf den 14.12 – mit einem Erfolg lässt es sich doch viel leichtfüßiger auflaufen als mit der Last einer fetten Negativserie…
iri / Foto by Daniel Reinelt

MTV: Ariel Panzer, Leon Krka, Kamil Pedryc, Calle Seekamp, Jürgen Steinscherer (7), Vlatko Ranogajec (4), Tim Alex (4), Marko Karaula (5), Niklas Wolters, Philipp Krause (6), Klaas Nikolayzik (2), Lasse Giese (3), Max Berthold, Felix Geier