Erst pfui, dann hui – und ein Erfolg gegen Flensburg-Handewitt

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Braunschweig. Welch verrücktes Spiel!!! Große Startschwierigkeiten, zeitweise üppiger Rückstand, wenig Tore – und doch standen unsere Drittliga-Handballer am Ende als Sieger fest. Gegen die Bundesligareserve der SG Flensburg-Handewitt gewann der MTV vor 1120 Zuschauern mit 19:18 (8:11) und fuhr nach jeweils zwei Niederlagen und Unentschieden endlich wieder zwei Punkte ein.

Lars Körner atmete einmal kräftig durch. „Ich weiß auch nicht. Wir kommen in der ersten Halbzeit im Moment einfach schwer in Gang, vor allem im Angriff“, sagte der MTV-Kapitän nach dem Schlusspfiff. Co-Trainer Udo Falkenroth sprach gar vom Fluch der ersten Halbzeit. „Wir kommen nicht aus dem Quark, sind einfach noch nicht auf Betriebstemperatur.“ Ganz anders in Durchgang zwei: Da laufen die Braunschweiger meist auf Hochtouren, so auch in der Partie gegen den Nordklub. Erst pfui, dann hui mag man sagen…
Beginnen wir mit der aus MTV-Sicht nicht so sehenswerten ersten Hälfte. Lediglich acht Tore wurden auf der Habenseite verbucht, es passte einfach nicht viel zusammen, weder vorn noch hinten. Welch ein Glück, dass auch die Gäste Ladehemmungen hatten. Zwar lagen diese zeitweise mit vier Toren vorn (4:8 in Minute 21), doch richtig oft überwanden sie MTV-Schlussmann Timon Wilken nicht. Beim Stand von 8:11 wurde zur Halbzeit-Pause gepfiffen.
Auch in Durchgang zwei ging es zunächst schleppend voran, Braunschweig lag schnell mit 10:15 zurück (37.). Doch die defensivere Variante trug bald Früchte: Flensburg-Handewitt kam immer weniger zum Zuge, nutzte die zahlreichen Überzahlspiele nicht, zudem war der inzwischen eingewechselte Ariel Panzer ein guter Rückhalt. Und im Übrigen auch ein guter Einpeitscher: Immer wieder animierte er die Zuschauer zum lautstarken Anfeuern und brachte die Halle so zum Brodeln.
Im Angriff kamen Yann Hoffmann und Co. nun immer besser in Schwung. Als Philipp Krause zum 14:16 (43.) traf, spürten die Fans, dass in dieser Begegnung vielleicht doch noch was geht. Die Gäste wurden nun richtig in die Mangel genommen, so dass sie eine Viertelstunde – zwischen Minute 40 und 55 – keinen einzigen Treffer erzielten. Braunschweig dagegen traf und lag acht Minuten vor Schluss mit drei Toren vorn (19:16) – alles sah nach einem Heimsieg aus. Doch wurde es noch einmal richtig spannend, als Flensburg-Handewitt auf 19:18 herankam. Ein unerklärlicher Pfiffe der Referees gegen Philipp Krause wurde dem MTV dann beinahe zum Verhängnis, doch dieses Mal lag das Glück auf Braunschweiger Seite und der Sieg wurde über die Zeit gerettet. 19:18, zwei Punkte, großer Jubel.

Nun wieder Sechster
Aufgrund des Erfolges kletterte die Mannschaft von Volker Mudrow auf den sechsten Tabellenrang und steht wieder mit positivem Punkteverhältnis da (11:9). „Dieser Sieg war Gold wert, eine Niederlage wäre schlimm gewesen. Denn nun stehen uns zwei besonders schwere Spiele bevor“, sagte ein erleichterter Lars Körner. Wie wahr: Kommenden Samstag müssen sie beim aktuellen Tabellenführer Altenholz ran, eine Woche später empfangen sie in der Sporthalle Alte Waage den großen HSV Hamburg, aktuell Zweiter. iri/Foto: Agentur Hübner

MTV: Panzer, Wilken, König, Czok (1), Alex, Wolters, Krause (7), Seekamp, Körner, Giese (1), Hoffmann (7), Kurachik (3)