Drittligist bleibt daheim eine Macht – Erfolg auch gegen Rostock

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Braunschweig. Welch eine Partie!!! Dank einer bärenstarken Leistung in der zweiten Halbzeit bezwang unser Drittligist die Gäste aus Rostock mit 31:25 (12:17) und bleibt daheim ungeschlagen. Durch den dritten Sieg im fünften Spiel steht der MTV nun auf dem dritten Tabellenrang.

„Puh!“ MTV-Trainer Volker Mudrow musste nach dem Abpfiff erst einmal durchschnaufen, ihm waren die Strapazen des Spiels deutlich anzusehen. Eine verrückte Partie sei es gewesen mit Aufs und Abs und dem besseren Ende für sein Team. Und: „Einen wesentlichen Beitrag hat neben Yann und Klaas vor allem Ariel geleistet.“ Der Torwart glänzte in der Tat mit diversen Paraden und gab seinen Mitspielern immer wieder die nötige Sicherheit, die ihnen zwischenzeitig verloren gegangen schien.
Ariel Panzer selbst zeigte sich nach dem Abfiff bescheiden. „Ich habe nur einige Bälle gehalten. Die Jungs waren stark.“ Gelegentliche Panzer-Sprechchöre der knapp 1000 Zuschauer während der Partie dürften ihn dennoch erfreut haben und waren Beleg für seine starke Leistung.
Zum Spiel: Dass die Rostocker ein harter Brocken sein würden, war dem MTV natürlich bewusst. Vor allem aufgrund der ungewöhnlichen Spielweise: Die Norddeutschen begehen fast jeden Angriff mit sieben Feldspielern, indem sie ihren Torwart herausnehmen. Das macht das Spiel schwer berechenbar und zeitweise extrem langsam. „Die Spieler und Zuschauer müssen sehr geduldig sein“, hatte Volker Mudrow denn auch im Vorfeld gewarnt.
Geduldig waren die Löwenstädter anfangs durchaus und hatten sich gut auf Rostock eingestellt. Zwar lagen sie zunächst nie in Front, doch blieben sie den Gästen dicht auf den Fersen – zumindest bis zum 9:11. Doch dann verloren sie komplett den Faden, vergaben viele Chancen, scheiterten am gegnerischen Torwart. Zwischen Minute 20 und 30 verbuchten sie keinen einzigen Torerfolg. Rostock hingegen traf ein ums andere Mal und verwirrte die Gastgeber mit seiner Taktik. Mit deutlichem Rückstand (12:17) ging der MTV schließich in die Pause.
Viele Zuschauer diskutierten währenddessen die unattraktive Spielweise des Gegners und die zeitweise zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen – Coach Volker Mudrow hingegen hatte die Aufgabe, seine Jungs in der Kabine wachzurütteln. Und das schien ihm gelungen zu sein: Wie ausgewechselt starteten sie in den zweiten Durchgang, kamen Tor für Tor an Rostock heran und zeigten zeitweise echten Zauberhandball. Allerspätestens nach dem 18:19-Anschlusstreffer in der 24. Minute – ein wunderschönes Tor von Lars Körner – spürten die Zuschauer, dass in dieser Partie noch etwas ging. Der ersten MTV-Führung (21:20) durch den starken Klaas Nikolayzik (mit sieben Treffern erdolgreichster Werfer) folgten weitere Tore und ein somit immer größer werdender Vorsprung. Nun war Rostock von der Rolle, fand nicht mehr ins Spiel, wirkte zeitweise hilflos. Mit sechs Toren Vorsprung beendete der MTV schließlich die Partie – die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte und die damit verbundende Aufholjagd waren aller Ehren wert.

Sebastian Czok: Wir haben den Sieg verdient
Mit 7:3-Punkten steht der MTV nun also auf dem dritten Tabellenrang. Auswärts eine Niederlage und ein Remis, daheim ausschließlich Erfolge: Der Saisonstart kann sich mehr als sehen lassen. Sebastian Czok hierzu: „Wir sind eine ganz starke Truppe mit vielen sehr guten Spielern, an guten Tagen können wir jeden schlagen.“ Dass sie nach fünf Spieltagen so außergewöhnlich gut dastehen, damit musste man dennoch nicht rechnen. „Aber wir haben es absolut verdient.“ Dem ist wahrlich nichts mehr hinzuzufügen… iri/Foto: Reinelt/PresseBlen.de

MTV: Panzer, Wilken – König, Czok (4), Alex, Wolters, Krause (5), Seekamp, Nikolayzik (7), Körner (3), Giese (2), Hoffmann (5), Kucharik (5)